Hanselfingerhut-Spiel

Am Sonntag Lätare (3 Wochen vor Ostern) feiert Forst sein Hansel-Fingerhut-Fest. Dies ist ein Sommertagsspiel, das bis in das Jahr 1721 nachweisbar ist.

Das Spiel zeigt den Kampf zwischen Sommer und Winter, verkörpert durch zwei junge Burschen in zwei kegelförmigen Häuschen aus Efeu bzw. Stroh.

Es hat seinen Namen von der Figur des Hansel-Fingerhut, der im Lumpenkleid eines Narren mit geschwärztem Gesicht und Händen auftritt, immer zu Streichen aufgelegt ist und den Mädchen nachstellt um sie zu küssen.

Weitere Mitspieler wie der Henrich-Fähnrich, der Scherer und die Nudelgret vervollständigen das Ensemble.

Verjagen Sie mit uns den grauen Winter und freuen Sie sich am Frühling mit seiner Jugend, Spritzigkeit und Frische, wie sie auch im Forster Wein eingefangen sind.

Mehr Infos und Bildergalerien: www.brauchtumsverein-forst.de

Hansel-Fingerhut-Spiel / Forst in der Pfalz

Forster Hanselfingerhut-Spiel wurde 2016 in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen

Das Expertenteam Immaterielles Kulturerbe würdigt das Spiel als „generationsübergreifende und dynamische kulturelle Praxis, die … eine hohe identitätsstiftende Wirkung und vielfältige Funktionen hat“. Hervorgehoben wird „wie die Forster Bürger in das Spiel einbezogen sind. Die Kontinuität des Brauches erscheint durch das Engagement des Vereins sowie die stetige Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel gewährleistet“.

Einzelheiten sind ersichtlich unter www.unesco.de

Buch: Das Hanselfingerhut-Spiel in Forst

Buch: Das Hanselfingerhut-Spiel in Forst

Ethnografisches Portrait und kulturhistorische Rekonstruktion eines Brauchs

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die lokale Brauchpraxis mit Filmkameras begleitet und die Genese des Brauchs sowie seine kulturpolitische Aushandlung aus kulturwissenschaftlicher Perspektive analysiert. Während der ethnografische Film „Schwarze Küsse, Weißweinschorle“ (48 Minuten; Download-Link im Buch) die Menschen portraitiert, die den Brauch vorbereiten und ausüben, liegt der Schwerpunkt der schriftlichen Auseinandersetzung auf einer kulturhistorischen Rekonstruktion der Ursprungserzählung, wie sie in Forst gepflegt, von den Medien reproduziert und, im Kontext des Kulturerbe-Prädikats, auch von der Deutschen UNESCO-Kommission nobilitiert wird.

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